In den ersten drei Monaten dieses Jahres hat der Goldpreis den größten Quartalsgewinn seit Juni 2020 verzeichnet. Seit Januar hat das Edelmetall knapp 6,5 Prozent zugelegt. Überschritten wurde dieser Preisanstieg lediglich im Juli letzten Jahres mit mehr als 13 Prozent. Im Vergleich zu anderen Rohstoffen wirkt dieser Anstieg jedoch sehr gering. Einige Analysten spekulieren dennoch darauf, dass der Goldpreis in den nächsten Jahren die 3000 Dollar Marke knacken wird.
Obwohl sich der CRB-Index, der über 20 verschiedene Rohstoffe wie z.B. Erdöl, Kupfer oder auch Weizen listet, sich in jüngster Vergangenheit mehr als verdoppelt hat, hat Gold nur um 15 Prozent zugelegt. In Anbetracht der prekären wirtschaftlichen Zeiten ein relativ schwacher Anstieg.
Eines der Hauptargumente gegen einen steigenden Goldpreis beruht auf einem Mythos: Dem Goldpreis wird eine Korrelation zu den US-Renditen zugesprochen. Steigende Renditen verweisen auf eine verbesserte Wirtschaftslage hin, wodurch Gold als Krisenwährung irrelevant wird.
Trotz höher werdenden Renditen, im Zuge der Leitzinserhöhung der Notenbank Fed, hält sich der Goldpreis einigermaßen stabil.
Lawrence Lepard, Managing Partner bei Equity Management Associates, prognostiziert, dass der Goldpreis in den nächsten zwei Jahren die 3000-Dollar-Marke knacken wird. Er vermutet, dass die Inflation ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat und bezweifelt, dass die Fed die Inflation an ihr zwei-Prozent-Ziel heranführen kann.
Christopher Liitt vom Upstate Coin & Gold Center in Fayetteville, New York, erklärt, dass viele Kunden, die die Inflation in den 1970er und 1980er Jahren miterlebt haben, aus Sorge vor einem schwächelnden Dollarkurs, große Mengen an Gold kaufen. Zudem entscheiden sich viele jüngere Kunden gegen Kryptowährungen und für das goldene Edelmetall.
Sowohl die deutlich angestiegene Inflation als auch der Ukraine-Krieg haben die Funktion von Gold als Krisenwährung erneut offenbart. Es erfährt in prekären Zeiten immer wieder Ansehen bei Anlegern, die ihr Vermögen schützen wollen. Dem gegenüber stehen Kryptowährungen, welche zwar in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt sind, jedoch als äußerst risikoreich und nicht besonders krisensicher gelten.