Unter dem Begriff “alternative Lebensmittel” oder “Alternative Foods” versteht man Lebensmittel, die als Ersatz für traditionelle tierische Produkte dienen oder neuartige Proteinquellen erschließen. Dazu gehören pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen, Insektenproteine, In-vitro-Fleisch und andere innovative Nahrungsmittel.
“Viele Menschen haben im Ernährungsreport des BMEL angegeben, dass sie hin und wieder bewusst auf Fleisch verzichten oder auch zu vegetarischen oder veganen Alternativen greifen.” BMEL - Spezielle Lebensmittel - Alternative Lebensmittel zu Fleischwaren und Milcherzeugnissen
Besonders stark ist das Wachstum im Bereich der pflanzlichen Fleischalternativen. Laut einer Studie von “Boston Consulting Group” und “Blue Horizon” könnte der Markt für alternative Proteine bis 2035 11% des gesamten Proteinmarktes ausmachen. Food for Thought: The Protein Transformation | BCG
“Dem Statista Content Special: Food & Nutrition zufolge haben über die Hälfte der Befragten in den letzten drei Monaten ein pflanzliches Alternativ-Produkt konsumiert. Besonders populär sind Milch-Ersatzprodukte wie Hafer- oder Sojamilch (25 Prozent) und nichttierische Fleisch- und Wurstwaren (24 Prozent). Ähnlich oft greifen die Verbraucher:innen zu Joghurt auf Basis von Soja, Kokos oder Lupinen (20 Prozent). Etwas zurückhaltender sind Die Deutschen dagegen bei - im tierischen Original milchbasierten - Produkten wie Käse und Butter (jeweils 16 Prozent) sowie Sahne (13 Prozent). Am seltensten landen Eiersatz (9 Prozent) und pflanzliches Seafood (8 Prozent) auf den Tellern.”

Der treibende Faktor dieses Food-Trends ist das gestiegene Gesundheitsbewusstsein.
Verbraucher suchen zunehmend nach gesünderen Ernährungsoptionen. Aber natürlich sind den Verbrauchern auch die Nachhaltigkeitsaspekte wichtiger geworden, die Produktion alternativer Lebensmittel ist oft ressourceneffizienter und umweltfreundlicher als etwa die traditionelle Tierhaltung. Außerdem tragen die Verbesserungen in der Lebensmitteltechnologie zu geschmacklich und texturell überzeugenden Alternativen bei.
Die Integration alternativer Proteine:
Viele Smoothie-Hersteller und -Ketten integrieren pflanzliche Proteine in ihre Produkte, wie z.B. Erbsenprotein, Hanfprotein oder Reisprotein. Diese Proteinquellen dienen als Alternative zu tierischen Proteinen wie Molke und sprechen vegane und vegetarische Konsumenten an.
Die rein pflanzlichen Milchalternativen:
Der Trend zu pflanzlichen Milchalternativen wie Mandel-, Hafer- oder Sojamilch hat auch die Smoothie-Industrie erreicht. Viele Smoothie-Bars bieten diese Alternativen als Basis für ihre Frappés oder Smoothies an. Smoothies werden oft mit funktionellen Inhaltsstoffen angereichert, die als alternative Nährstoffquellen dienen können. Beispiele sind Algen (wie “Spirulina” oder “Chlorella”), Adaptogene (wie “Maca” oder “Ashwagandha”) oder probiotische Kulturen.
Konsumenten suchen zunehmend nach gesunden, nährstoffreichen und bequemen Optionen, was die Nachfrage nach Smoothies mit alternativen Inhaltsstoffen steigert.
Das Thema Nachhaltigkeit hat längst unsere Gesellschaft fest in den Griff genommen. Das Umweltbundesamt hat wohl auch aus diesem Grund dazu aufgerufen, dass die Gesellschaft nachhaltig verändert werden muss und durch gezielte Maßnahmen zu einem nachhaltigeren Lebensstil gebracht werden muss:
“Die aktuellen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen machen einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit notwendig. Inzwischen ist klar, dass engagierte Ziele, Szenarien und einzelne Instrumente sowie Technologieentwicklungen allein nicht ausreichen.” Gesellschaft erfolgreich verändern | Umweltbundesamt
Außerdem mahnen Experten und Klimaschützer schon seit Jahren, dass trotz erster Erfolge der Nachhaltigkeits- und Umweltpolitik die Fortschritte noch längst nicht ausreichen, um zu einer dauerhaft nachhaltigen Entwicklung zu gelangen.
Bio-Lebensmittel als Erfolgsfaktoren für den erfolgreichen gesellschaftlichen Wandel
Für einen gesellschaftlichen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit ist es notwendig, dass die ökologischen Grenzen anerkannt werden. Die Rahmenbedingungen für entlastende Produktions- und Konsummuster müssen verbessert werden, Modelle nachhaltiger Lebensstile müssen weiterentwickelt und verbreitet werden. Und natürlich sollte man auch zu Hause auf dem Essenstisch damit anfangen. Der neue Markt der sogenannten “Alternative Foods” kann deshalb auch mit steigenden Umsätzen aufwarten. Die Nahrungsmittelindustrie mitsamt dem Bio-Lebensmittel-Hype und den sogenannten „Alternative Foods“ konnte in den letzten Jahren deutliche Zugewinne machen. Das zeigt allein der Blick auf die Umsatzzahlen der Lebensmittelbranche.
“In diesem Jahr konnten die Lebensmittelgeschäfte ihre Marktanteile sogar noch weiter ausbauen und manifestieren damit ihre große Bedeutung für die deutsche Handelsbranche. Laut dem statistischen Bundesamt gaben Verbraucher im letzten Jahr in Deutschland mehr als 200 Milliarden Euro für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Die Ausgaben für Nahrungsmittel haben sich damit in den letzten Jahren permanent vergrößert.“ Statistiken zum Lebensmittelhandel in Deutschland | Statista
Ein Blick auf die weltweiten Zahlen untermauern dieses starke Wachstum sogar noch eindrucksvoller:
“Der Umsatz im Markt Lebensmittel beträgt 2024 etwa 8,46 Bio. €. Laut Prognose wird im Jahr 2029 ein Marktvolumen von 11,69 Bio. € erreicht; dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 6,68% (CAGR 2024-2029).” Lebensmittel - Weltweit | Statista Marktprognose
Die Produkte, zu denen die Verbraucher immer häufiger greifen, müssen natürlich von bester Qualität sein, biologisch, glutenfrei, milchfrei, gentechnikfrei und am besten noch ohne Eier und raffiniertem Zucker, idealerweise sogar koscher- und veganzertifiziert.
Das Thema „Bio-Lebensmittel“ gewinnt ebenso als Differenzierungsmerkmal des Handels an Bedeutung - das Bio-Prädikat steht in erster Linie für Genuss und Qualität und nicht mehr nur für ideologische Diskussionen. Bei der Wahl zwischen Preis oder Qualität entscheiden sich immer mehr Verbraucher für Qualität. Kaufkriterien wie lokale und damit nachhaltige Produktionsverhältnisse oder Biowaren wachsen in der Gunst der Konsumenten - dem erhöhten Gesundheitsbewusstsein und der verstärkten Qualitätsorientierung der Menschen sei Dank. Global gesehen sind die USA Bio-Umsatz-Spitzenreiter:
“Der US-Bio-Markt ist der größte weltweit. Im Jahr 2022 belief sich der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln auf 61,7 Mrd. USD. In den letzten 10 Jahren hat sich der Bio-Umsatz mehr als verdoppelt, da die Amerikaner mehr Bio-Produkte essen und verwenden als je zuvor.” BIOFACH | BIOFACH World
Deutlicher Anstieg beim Smoothie-Konsum
Smoothies haben ihren Ursprung in den USA der 1920er Jahre. Dort wurden sie schon in den sogenannten “Saftbars” angeboten. Mittlerweile sind Smoothies allerdings auch in vielen anderen Ländern sehr populär geworden. Die Konsumhäufigkeit von Smoothies in Deutschland etwa ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen.
“Im Jahr 2021 gab es in der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 42,18 Millionen Personen, die nie Smoothies konsumierten. Etwa 820.000 Personen haben derweil täglich Smoothies getrunken. Insgesamt ist die Anzahl der Personen, die Smoothies konsumieren seit 2018 angestiegen.” Konsumhäufigkeit Smoothies in Deutschland 2021 | Statista
Das Smoothie-Segment ist damit zu einem festen Bestandteil beim täglichen Ernährungsbedarf der deutschen Gesellschaft aufgestiegen. Kein Wunder, denn die “Deutsche Gesellschaft für Ernährung” (“DGE”) hat den Smoothie grundsätzlich als “gesund” eingestuft: “Grundsätzlich sind Smoothies [...] gesund. [...] Der Smoothie sollte außerdem nicht aus Fruchtsaftkonzentrat bestehen, keine Zusatzstoffe, keinen zugesetzten Zucker und auch keine Nährstoffe enthalten, die nicht aus den Früchten selbst stammen.” Wie gesund sind Smoothies? - ÖKO-TEST (oekotest.de)
Wenig erfreulich war allerdings die Qualität der Fertig-Smoothies aus dem Supermarkt, Discounter oder dem Bio-Markt. Bei einem Test im Jahr 2022 wurde unter anderem den Vitamin-C-Gehalt überprüft und die Ergebnisse waren wenig erfreulich:
“Ein Problem, das fast alle Fertig-Smoothies verbindet: ihr hoher Zuckergehalt. Zwar steckt in den meisten Smoothies, die sich im Handel finden, kein zugesetzter Zucker, sondern nur Fruchtsaft sowie Fruchtpüree in verschiedenen Mischverhältnissen. Das heißt aber trotzdem, dass Smoothies voller Zucker sind: nämlich voller Fruktose.” Wie gesund sind Smoothies? - ÖKO-TEST (oekotest.de)
Das sieht auch die “AOK” so: “Grüne Smoothies stecken voller Nährstoffe, enthalten aber oft viel Zucker.” Grüne Smoothies: Wie gesund sind sie wirklich? (aok.de)
Daher empfiehlt die Gesundheitskasse:
“Täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das entspricht etwa 625 Gramm Gemüse und Obst, was Sie schon über eine große Portion Spinat am Mittag, einen gemischten Salat am Abend und einen großen Apfel zwischendurch erreichen können. Mit einem grünen Smoothie, auch Green Smoothie genannt, wird es noch einfacher, diesen Ratschlag umzusetzen.“ Grüne Smoothies: Wie gesund sind sie wirklich? (aok.de)
Pflanzenbasierte Lebensmittel sind längst Mainstream geworden.
“Laut Prognose soll der Marktwert im Jahr 2030 auf 161,9 Milliarden US-Dollar ansteigen.”

Jan Wirsam etwa, Professor für Innovationsmanagement an der HTW Berlin, ist davon überzeugt, dass das kein kurzfristiger Trend ist. Er geht davon aus, dass der Klimawandel und die stetig wachsende Weltbevölkerung die Transformation der Landwirtschaft und eine veränderte Ernährung erzwingenwerden. Die ökonomische Zukunft gehört dem Alternative Food (htw-berlin.de)
Fazit: Der Markt für alternative Lebensmittel befindet sich in einer Phase rapiden Wachstums und Innovationen. Während Herausforderungen bestehen bleiben, deuten die Trends darauf hin, dass alternative Lebensmittel in Zukunft einen signifikanten Anteil des globalen Lebensmittelmarktes ausmachen könnten.